Bräutler
Das Bräuteln ist der Hauptbestandteil der Scheeremer Fasnet. Der Ursprung geht bis zum 30-jährigen Krieg zurück. Damals wurde die Grafschaft im hochfürstlichen Schloß in Scheer ausgeplündert, und durch die Pest war die Einwohnerzahl von 800 auf 300 gesunken. Aus alter Überlieferung wurde folgendes Gedicht gefunden:
Einst hot unser Ländle so hoimgesucht dr Schwed
daß koiner hot Luscht meh zum Heirota ghet
dr Erscht der`s probiert hot in selbiger Zeit
den hot am vor Fraid um da Bronna rom trait.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht am Fasnachtsmontag das Brautpaar, das von zwei neuvermählten Gesellen dargestellt wird. Den Bräutigam kleidet ein schwarzer Kordanzug mit dem früher in unserer Gegend gebräuchlichen Schifferhut (Dreispitz). Die Braut trägt ein buntes, frühlingshaftes Kleid mit Strohhut.
Das Brautpaar ist nur am Fasnachtsmontag in Scheer maskiert und wird auch nur an diesem Tag von zwei Neuvermählten dargestellt.
Handwerksgesellen und Obergeselle gehören ebenfalls zum Bräuteln.